Seit 2 Jahren beteiligt sich die Projektgruppe VSB des LBMV an der Suche nach der “varroa surviving bee” Biene, die die Varroamilbe überleben kann.
Wir suchten in vorbelasteten oder auch neuen Genetiken nach Hinweisen darauf, welche der Genetiken typische Verhaltensmuster für ein Überleben aufgewiesen haben.
Sich nun an Zahlen zu erfreuen für 100% ausgezählte SMR Werte ist das eine, aber darauf haben wir uns nie verlassen. Wichtig war uns immer der nachgelagerte Überlebenstest der ausgezählten Testvölker.
Wie aus nachfolgender wissenschaftlicher Veröffentlichung zu entnehmen ist, lagen wir mit unserer Entscheidung darüber nicht falsch.
Was können wir für die weitere Arbeit daraus entnehmen?
Wie uns schon bekannt war ist Hyg, SMR und VSH nicht das gleiche oder bedingen sich direkt. Darum benutzen wir möglich wenig den Begriff VSH/SMR für unser Projekt sondern benutzen dafür VSB.
Recapping ist kein entscheidendes Selektionskriterium nach dem wir Völker für eine Vermehrung aussuchen sollten.
Wir haben erfahren müssen, 100% SMR Wert in einer Auszählung ist kein Garant für das Überleben der Testvölker. Mit unseren Übelebenstests und Nachzuchten davon gehen wir eher in die Richtung, geringer Brutbefall mit Varroa-Milben in unseren infizierten Völkern ist eines der entscheidenende Kriterien.
Da diese meistens sehr genetisch eng gehaltenene Anpaarungen sind (SDI) gilt es in Folge in den verschiedenen Resistenz Projekten möglichst unabhängige Genetiken zu verwenden.
Wir sollten uns weiter wie schon im letzten Jahr begonnnen, verstärkt auf die Suche nach neuen Genetiken aus unseren langjährigen Linien machen, die in diese Kategorie fallen.
Nachzuchten sollten mehr von Überlebensvölkern erfolgen und wenn, davon eine große Serie mit verschiedenen väterlichen Kombinationen austesten, um herauszufinden, welche Kombinationen weiter erfolgversprechend sein könnten.
Mehre genetisch unterschiedliche Linien parallel später weiter pflegen. Linien die man auf Grund des Arbeitsaufwandes nicht mehr nachverfolgen kann, sollte man anderen Resistenz-Projekten zur Weiterverfolgung oder zum Start neuer Projekte abgeben.
Ich glaube das wir uns hier in Mecklenburg-Vorpommern mit der von uns erbrachten Leistung und den damit erzielten Ergebnissen nicht verstecken müssen. Auch wenn wir nicht viele Teilnehmer sind die sich an dem Projekt beteiligen, so sind die Ergebnisse davon um so beachtlicher.
Darum danke ich allen Projektteilnehmern und vor allem auch den Unterstützern bis hin zur Landesregierung MV mit ihren Förderprogrammen, die dies so möglich gamacht haben.
Ich hoffe wir können noch mehr Imker begeistern umzudenken oder auch mit zu machen und würden uns freuen neue Projekte auf diesem Gebiet erfolgreich beim Start unterstützen zu können.
Vielleicht wäre es auch eine Überlegung wert, die Förderung von chemischen Mitteln zur Varroabekämpfung dahingehend etwas umzuverteilen, Projekte zur natürlichen Varroareduzierung zu unterstützen. Ich spreche hier nicht vom Wegfall, sondern nur davon einen Anteil gezielt zur Förderung solche VSB Projekte einzusetzen.
In diesem Sinne noch eine beschauliche, nachdenkliche Zeit abseits von Problemen die mit der Pandemie zusammenhängen, den wir brauchen einen Blick für das danach, den viele unserer Arbeiten brauchen Zeit bis sie Früchte tragen.
Ich freue mich schon darauf, wenn unsere ersten eigenen Drohnenlinien mit den aus den VSB-Projekten erarbeiteten Drohnenlinien auf den von uns betreuten Belegstellen stehen, um so die Ergebnisse eine breiten Basis von Imkern zukommen zu lassen.